Nachtaktiv zu Liebe der Leserinnen und Leser

calendar 23 Mai 2022

Sie sind schon auf Achse, wenn die meisten Menschen noch tief und fest schlafen: Die Zustellerinnen und Zusteller des Freisinger Tagblatts sind nachtaktiv. Wenn ihr Dienst endet, stehen die anderen gerade auf und haben ihre Morgen-Lektüre bereits im Briefkasten. Die frühesten Boten beginnen bereits um 2 Uhr.

600 bis 700 Zeitungen treffen aus München in Allershausen ein

„Allershausen ist die erste Anlaufstelle“, berichtet Vertriebsleiter Rudi Zauner. Zwischen 600 und 700 druckfrische Zeitungen mit den neuesten Nachrichten aus der Region kommen zu diesem Zeitpunkt aus München in der Gemeinde an. Gegen 2.30 Uhr geht es dann auch an den fünf Verteilerstellen in Freising und den anderen 22 Gemeinden des Einzugsgebiets los. „Die Disponentin zählt die Ausgaben durch, überprüft den Lieferschein und verteilt die Zeitungen an ihre Leute.“

Zustellerinnen und Zusteller sind mit dem Auto, Fahrrad oder zu Fuß unterwegs, um das Freisinger Tagblatt zu verteilen

Die machen sich dann auf dem Weg – zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Auto. Die längsten Wege legen die Zustellenden zurück, die mit den Überlandfahrten betraut sind. Bis zu 35 Kilometer Wegstrecke bewältigen sie Nacht für Nacht, mit zum Teil über 200 Zeitungen im Gepäck. „Das ist schon eine Hausnummer“, betont Zauner. Bis spätestens 6 Uhr haben seine Schützlinge Zeit. Dann sollten die Zeitungen in der Regel in den Briefkästen liegen.

Bedarf an neuen Kräften gibt es immer – Werden Sie Zusteller bzw. Zustellerin des Freisinger Tagblatts

Auf rund 200 Zustellerinnen und Zusteller kann der Vertriebsleiter im Landkreis Freising zurückgreifen. Ein Großteil von ihnen sind Rentner, aber auch Schüler, Studenten und Nebenjobber zählen zum Pool. Viele sind schon lange dabei, manche mehr als 35 Jahre. Etwa drei Fünftel sind auf 450-Euro-Basis tätig. Es ist aber auch möglich, auf Lohnsteuerkarte zu arbeiten.

Zudem verfügt der Vertriebsleiter über festangestellte Springer, die als Vertretungskraft fungieren, wenn jemand ausfällt – gerade in Corona-Zeiten ein Segen. In dem einen Jahren, in denen Zauner nun bereits als Vertriebsleiter fungiert, hat er die Anzahl der Springer von zwei auf sechs erhöht. „Ich möchte in jedem Eck des Landkreises jemanden sitzen haben, auf den ich zurückgreifen kann“, sagt er. „Denn es macht weder ökonomisch noch ökologisch Sinn, jemanden vom Norden des Landkreises ganz runter in den Süden zu schicken.“ Bedarf an neuen Kräften hat Zauner eigentlich zu jeder Zeit.

„Es gibt immer ein paar Brennpunkte, wo es zwickt – derzeit zum Beispiel im Bereich Allershausen. Und natürlich hören auch regelmäßig Zusteller altersbedingt auf, was immer weh tut, weil das die langjährigen Leistungsträger sind.“ Rudi Zauner, Vertriebsleiter Freisinger Tagblatt

Besondere Arbeitszeiten und gute Ausstattung beim Freisinger Tagblatt

Für Zauner ist der Job als Zusteller die perfekte Möglichkeit, die gerade jetzt steigenden Lebenshaltungskosten zu kompensieren – und Beruf und Kinder unter einen Hut zu bekommen. „Wir haben viele Zustellerdamen, die keinen anderen Nebenjob übernehmen können.“ Die kommen nach erledigter Tour um 6 Uhr nach Hause – gerade rechtzeitig, um den Kindern ein Frühstück zuzubereiten.

Wer für den Zeitungsverlag Oberbayern arbeitet, zu dem auch das Freisinger Tagblatt gehört, wird für seinen Job bestens ausgestattet. Alle Zustellerinnen und Zusteller erhalten wetterfeste Kleidung – Warnwesten, Jacken, Mützen, Handschuhe und Taschenlampen. Handwägen werden ebenfalls kostenlos zur Verfügung gestellt, Fahrräder können günstig erworben werden. In nicht allzu ferner Zukunft, so der Vertriebsleiter, sollen auch Elektrobikes und Lastenräder dazukommen.

Neben Sicherheit ist der Job als Zusteller beim Freisinger Tagblatt auch gut für Ihre Gesundheit

Die Sonnenaufgänge am Ende der Tour sind der schönste Lohn Wer Zeitungen austrägt, bleibt fit. „Eine Grippe kennen die wenigsten Stammzusteller“, sagt Zauner. „Die sind einfach abgehärtet.“ Und auch wer mit größeren Leiden zu kämpfen hat,

tut mit dem Job etwas für seine Gesundheit. „Beim Freisinger Tagblatt haben schon Zusteller angefangen, die mit den Nachwehen eines Herzinfarkts oder einer Knieoperation zu kämpfen hatten. Denen ging es schon nach ein paar Wochen Arbeit körperlich deutlich besser“, berichtet der Vertriebsleiter. „Moderate Bewegung dient der Genesung.“

Gerade in Zeiten der Pandemie wissen die Zusteller auch die Jobsicherheit zu schätzen. Schließlich arbeiten sie für eine systemrelevante Branche. Verbunden ist die Aufgabe freilich auch mit einem gesunden Maß an Verantwortungsbewusstsein. „Für meine Mitarbeitenden ist es ein Herzensanliegen, ihre Kunden morgens mit der Zeitung zu versorgen“, sagt Zauner.

Die schönen Seiten des Zusteller-Daseins

Die Leserinnen und Leser wissen das zu schätzen und zeigen das immer wieder mit kleinen Zuwendungen. „Da hängt dann schon mal eine Packung Merci für die Zusteller an der Tür.“ Der schönste Lohn ist aber der Sonnenaufgang. „Das sind unbezahlbare Momente“, schwärmt Zauner, der selbst viele Jahre lang Zeitungen ausgetragen hat. „Die Welt ist noch still, du kannst den Gang für ein paar Minuten rausnehmen und dieses Naturschauspiel völlig ungestört auf dich wirken lassen. Das ist mit keinem Geld der Welt zu bezahlen.“

(Manuel Eser)

Mit freundlicher Genehmigung des Freisinger Tagblatt dürfen wir diesen Text hier teilen. Vielen Dank.

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